Eintracht Frankfurt

Die Frage ist ganz leicht zu beantworten.
1. Durch enthemmende Kriegs- und Gewaltspiele im Internet sinkt die Schwelle gewaltbereit zu handeln, immer mehr.
2. Immer geringere Vorbildwirkung bei, früher normalen,
Anstandsverhaltensvorgaben.
Damit meine ich z.B. Danke und Bitte sagen, wenn nötig mal eine Tür aufhalten, in der Straßenbahn/Bus aufstehen und älteren Menschen oder Mütter seinen Platz anbieten etc.
Regeln die gegenseitigen Respekt ausdrückten und dadurch weniger Randale erzeugten.
3. Und, das schreibe ich hier, obwohl wir kein Politikforum sind.
Das Handeln, sprich die Wahlversprechungen und -lügen, das Verschleiern von korrupten Handeln, etc. die Orientierung an den sozial-politischen Normativen unserer Gesellschaft junge Menschen praktisch nicht entgegenkommt.
4. Eine demokratische Diskussion ins schwarz-weiß Muster verkommt und die Gesellschaft tief spaltet.
Das Motto "bist du nicht dafür, dann bist Du dagegen", lässt keinen Platz für Konsenzen und fördert Gewalt.
Letztlich durch die unterschiedlichen Sozialstrukturen bis hin zu "bist Du anderer Meinung, gibt's paar auf die Fresse".
5. Die völlig überforderte Justiz, Polizei und völlig überfüllte JVA's.
6. Die lange Zeit besondere Aufmerksamkeit für solche Assi's bzw. Kriminelle seitens der Medien.
Es war doch praktisch ein Ansporn für Idioten, bei z.B. bei -10°C mit fettem, nackten Oberkörper wie Affen an den Sperrzäunen zerrend Fahnen zu verbrennen, wenn diese Szenen unter dem Deckmantel der Berichterstattungspflicht minutenlang im TV gezeigt wurden.

Es gäbe deren Gründe sicher noch viel mehr aufzuzählen.
Alleine das Gemenge aus den Punkten 1 bis 6 genügt, um das zu erzeugen, was wir im steigenden Maß an Gewalt, nicht nur in den Stadien, erleben und zusehen bekommen.
Das alles war bzw. ist doch ein über jahrzehntelanger Entwicklungsprozess, der leider nie wieder zurückzudrehen ist.
Schlimm, sehr schlimm sogar.
Besonders für die übergroße Menge an Menschen, die sich Anstand, Respekt und soziale, Miteinander verschrieben haben.

 

Das sind einfach Hooligans,der Fussball ist nebensache,da gehts nur um Gewalt.
Beim Fussball ist die Breite Gesellschaftsform vertreten,da ist alles dabei,vom einfachen Arbeiter bis zum Doctor.
Anfang der 80 ziger gabs das auch,als ich (Normalfan) anfing aktiv in die Stadien zu gehen ,damals noch Saarbrücken.
Man merkte auch schön,je unterklassiger es wurde desto asozialer wurde es.
Ich glaube das war ein Relegationsspiel,Saarbrücken gegen Bochum bei dem ich ein Erlebniss hatte worauf ich viele Jahre nicht mehr ins Stadion ging.

 

Ich denke auch, dass es früher auch viel Gewalt gab, ich habe aber das Gefühl, dass es - zumindest in der Hooligan - Ultra- Szene zunimmt. Bengalos, Feuerwerkkörper und Pyro gab es doch früher nicht in diesem Ausmaß (oder ich habe es nicht mitbekommen). In dieser aktiven Szene sind ja auch alle Berufsgruppen und Schichten vertreten. Ich kenne hier einen Banker, der auch immer mal wieder in seiner Freizeit da gerne mitmischt in Anonymität. Er meinte er braucht das um vom Berufsstress runter zu kommen.

Ich frage mich auch immer, was man bei der ganzen Zündelei, Rauch, Qualm, etc da noch vom Spiel mitbekommt, Zudem stinkt das Zeug und tut in den Augen weh - habe das erst letztens selber mitbekommen, als ich in einem Kiosk in der Nordwest-Kurve des Waldstadions gearbeitet habe.

 

Raketen, etc. sind zwar schlimm und gefährlich.
Aber für mich jedoch noch das kleiner Übel.
Viel schlimmer empfinde ich es, wenn z.B. eine Gruppe (oder Einzelne) auserhalb des Stadions auf andere Menschen einschlagen.
Ja, früher gab es das auch.
Das sollte man nicht verschweigen oder schön reden.
Der Unterschied zu heute ist, das will ich hier nicht als positiv hervorheben, dass man z.B. früher dann von einem am Boden liegenden abgelassen hat.
Heutzutage tritt man weiter auf ihn ein.
Möglichst noch in Richtung Kopf.

Das ist es, was ich mit sinkender Hemschwelle meine.
Und leider greift die Polizei selten richtig ein.
Und wenn, werden sie oft zum Täter gemacht und diese Assis dann in die Rolle der Opfer geschoben.
Die Polizisten müssen sich oft sogar in "die Fresse" hauen lassen, ihne sich wirklich richtig wehren zu klnnen, zu dürfen.
Werden diese Kriminellen doch mal verhaftet, muss man sie, bereits Stunden später wieder freilassen.
Hochmotivierend für den Polizisten, der ihn festgenommen hat und der ihm beim nächsten Spiel erneut gegenübersteht.
Nein, hier gerät immer mehr ausyden Fugen.

 

Das stimmt leider, die dürfen nicht so einschreiten und vorgehen wie es nötig wäre. Ganz schnell bekommen sie sonst ein Verfahren an den Hals.

 

Stimmt so nicht ganz: Mein Bruder war 1977 oder 78 im Westfalenstadion und kam ganz blass nach Hause. Auf die Frage, was mit ihm los sei, erzählte er, dass direkt neben ihm einer mit einem Messer in den Bauch gestochen wurde....

Es war früher eher noch schlimmer, was die Häufigkeit anging, ich erinnere nur an die Borussenfront und auch wenn ich in den 80ern abends in der Stadt war, wurde sich häufig geprügelt. Das war mitunter auch heftig. Ich glaube, man vergisst das alles, vor allem, weil die 90er und 0er so ruhig waren.

 

Um jetzt mal auf Frankrurt zurück zu kommen,ich denke als Verein könnte man da schon rigeroser vorgehen,für Dinge die innerhalb des Stadions passieren.
Was die Menschen ausserhalb des Stadions machen darauf hat Frankfurt keinen Einfluss und Eingriff.
Aber Personen die innerhalb des Stadions erwischt und identifiziert werden,weshalb erteilt man da nicht sofort ein Lebenslanges Stadionverbot (am besten Deutschlandweit).
Hat man als Verein da Angst es sich mit den Ultras oder Hardcore Fans zu verscherzen.
Ich bin in der Matererie nicht mehr so drin wie früher.

 

Naja, 5 Jahre wären für einen Ersttäter sicherlich auch erst mal ok. Man muss es ja nicht gleich komplett übertreiben, die Leute werden älter und vernünftiger.

 

@Frau1909
Da gab es diesen "Kodex",wenn einer fertig ist,ist er fertig,aber da wurde sich im Prinzip auch nicht dran gehalten,es wurde früher mit fünf gegen einen genau so ins Gesicht getreten wie heute,gerade in den 80 zigern wars ja ganz schlimm.
Ich glaube die Menschen brauchen gar kein Inernet um Idioten zu sein,die können das auch ohne.

 

Da kann man ja drüber reden,bei Ersttätern,aber insgesamt fehlt mir bei den Vereinen der Wille bei der Thematik.
Der Fussball gehört doch allen und nicht nur den Brutalen und Reichen.

 

@Saar-Borusse

Stimmt, die 70er und 80er waren schon heftig, was Gewalt anging...

Und da gab es weder Videospiele, noch Internet. Ist für mich sowieso an den Haaren herbeigezogen, die Argumentation.

 

Denke - zumindest ist es das, was ich hier so höre - dass der Verein es halt lange hat laufen lassen, den aus den Reihen kamen ja immer die doch recht beeindruckenden Choreos, mit denen der Verein sich auch hat brüsten können. Jetzt ist es eventuell zu spät die wieder einzufangen. Aus meinem Umfeld wächst der Unmut auf solche Personen immer mehr und auf Coreos hat von denen auch keiner mehr Lust.

 

Grundsätzlich hast Du recht.
Das Internet, mit seiner negativen Seite, beschleunigt, verschärft und begünstigt diese Entwicklung eben nur noch zusätzlich.

 

Ich kenne jetzt die Ultras der Frankfurter nicht.

Was ich in Sinsheim wieder festgestellt habe, ist dass The Unity komplett anders tickt. Wir standen mittendrin bei denen, kein Alkohol, super nett, die ziehen einen richtig mit, sprechen dich auch direkt an mitzumachen.

Meine Tochter kennt viele von denen persönlich, Alkohol erst auf der Rückreise, das ist das Gebot.

Von daher, kann man dann auch deren Choreos, die ja mitunter richtig toll sind, echt genießen.

Allerdings ist mir Frankfurt auch schon mehrfach sehr unangenehm aufgefallen.

Moderationshinweis: Politische Meinungsäußerungen gelöscht, da im Forum unerwünscht!

 

Du meinst jetzt wahrscheinlich den, den es nicht mehr gibt?
Das sind hier ja sicherlich auch nicht alle, aber diese paar Chaoten werden halt von der Masse der übrigen Szene gedeckt.

 

Ja, ich meine den ehemaligen. Der ist aber auch noch nicht lange weg.

Moderationshinweis: Politische Meinungsäußerungen gelöscht, da im Forum unerwünscht!

 

Wobei die Fans sich ja nicht nur aus Frankfurter Bürgern zusammen setzen

 

Ich frage es mal hier, da es sich auf den Vorfall gestern Abend im Waldstadion bezieht.
So wie es sich inzwischen immer mehr herausstellt, wurden Ordner vor dem Ultrablock angegriffen, weil sie ihren Job gemacht haben und Leute abgewiesen haben, die für den Block kein Ticket hatten. Kurz gesagt, haben die dann zur Unterstützung die Polizei gerufen und das ganze ist eskaliert. -Kioske vor der NWKurve wurden demoliert, mobile Essenstände und Absperrungen als Wurfgeschosse benutzt, Krankenwagen an der Abfahrt behindert etc Bilder und Videos stelle ich jetzt nicht ein. (gibt es genug im Netz)
Nun meine Frage, die hier Hoch und runter diskutiert wird: ist der Bereich vor und in der Heimstehtribüne ein rechtsfreier Raum? Haben die Ultras das "Recht" Zuschauer aus dem Block zu schicken - dies teilweise mit Androhung von Gewalt?

 

Natürlich nicht, allerdings würde mich interessieren was da konkret vorgefallen ist.

Bin nicht mehr so tief in der Szene wie vor ca. 5 Jahren